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Karneval und YouTube

Wie schon im letzten Jahr stellt impact&emotions als Kölner Unternehmen den aktuellen instant impact erneut in den Dienst der rheinischen Feierkultur:

KARNEVAL, KÖLSCHE TÖN UND YOUTUBE

Betrachtet man während der jecken Tage das YouTube Search Volume, sind Brings nach wie vor die mit Abstand beliebteste Karnevalsband auf YouTube und bestätigen ihre Position im nunmehr siebten Jahr, wenn auch mit abnehmender Tendenz. Haben in den Jahren zuvor insbesondere die „Jungen Wilden“ um Querbeat, Kasalla oder auch Cat Ballou für Furore und neuen Wind in den Kölner Kneipen, Zelten und Festsälen gesorgt, erleben die alteingesessenen Platzhirsche insbesondere mit den Bläck Fööss im Jahr 2020 eine Renaissance. Das 50-jährige Bandjubiläum, die gleichzeitige, von intensiver regionaler PR begleitete Verjüngung der Band, und nicht zuletzt der Sessionsbeitrag „Die nächste Rund“, welcher als Sieger aus dem „Loss mer Singe“-Wettbewerb hervorging, machten die „Fööss“ zum großen diesjährigen Gewinner und sorgten für den zweiten Platz im Ranking der beliebtesten Karnevalbands.

Auf dem dritten Platz folgen Kasalla, die mit „Pommes und Champagner“ auch in diesem Jahr einen Sessionshit landen konnten, während Cat Ballou nicht punkten konnte und Querbeat den Fokus im vergangenen Jahr mehr auf die nationale Präsenz gelegt hat. Ebenfalls als Gewinner kann in diesem Kontext die Band Miljö genannt werden, deren Beliebtheit seit 2014 stetig zunahm und aktuell neben den Bläck Fööss den größten Sprung im Ranking verbuchen konnte.

LIVE-VIDEO VS. MUSIKVIDEO

Das diesjährige Ergebnis ist zudem besonders, da die Clickzahlen der aktuellsten Videos oft eine ganz andere Sprache sprechen und – gemessen an den Views – eine andere Reihenfolge ergeben würden. Auch die Beitragsform selbst ist in diesem Zusammenhang nicht uninteressant. Auffällig ist hier, dass die aktuellen Spitzenreiter und alt-etablierten Bands Höhner und Bläck Fööss auf Musikvideos verzichten. Stattdessen greifen sie auf Live-Mitschnitte ihrer aktuellen Beiträge auf YouTube zurück – auch wenn dies deutlich weniger Nachfrage und im Fall der Bläck Fööss lediglich rund 40.000 Views generierte. Hingegen bemühen sich die Newcomer um emotionale Stories zur Hinterlegung ihrer Musikvideos und bespielen die Plattform und Zuschauer mit nicht gerade aufwendigen, aber zumindest individuellen Videos zu ihrem aktuellen Sessionshit (Kasalla: ca. 100.000 Views, Miljö: ca. 60.000 Views). Überspitzt formuliert könnte man schlussfolgern, dass die etablierten Bands auf ihre Bekanntheit und Reichweite bauen und YouTube im Gegensatz zu ihren jüngeren Kollegen nicht primär verwenden, um ihre Lieder und Bekanntheit online weiter zu fördern, während die neueren Bands alle Register ziehen. Dass diese Bands mit ihrer Einschätzung dabei nicht falsch liegen, kann impact&emotions aufgrund zahlreicher Studien zur Werbewirkung im Musikkontext bestätigen: YouTube eröffnet demnach einer Band nicht nur neue Fan-Potenziale, sondern führt auch nachweislich zu mehr Absatz und Streamingpotenzial.

Dass Videos von Live-Auftritten dennoch sehr wohl funktionieren können, zeigen AnnenMayKantereit mit „Tommi“: Das ist zwar kein Karnevalslied, aber es passt ins Bild, dass die populäre Band aus Köln-Sülz auch ihre ganz eigene Hommage an ihre Heimatstadt am 11.11.2019 veröffentlich hat. Mit mittlerweile über 1,8 Millionen Views sind diese den Potenzialen der Kölner Karnevalsbands natürlich weit enteilt, aber auch ihr Lied passt in den Kontext und streichelt die kölsche Seele. Frei nach dem Motto:
De kanns d‘r Jung us Kölle trecke, ävver de kriegst Kölle nie janz erus us däm Jung – Alaaf

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Hohe Spotwahrnehmung dank der Fantastischen Vier als Testimonial

Die Volksbanken Raiffeisenbanken haben im Rahmen ihrer aktuellen Werbekampagne verschiedene Werbespots mit der Hip-Hop Gruppe „Die Fantastischen Vier“ geschaltet und somit Musiker als Testimonial für ihr Produkt verwendet. Die Vorgehensweise, Musiker für Werbezwecke zu gewinnen, ist dabei nicht neu, aber nach wie vor deutlich seltener zu beobachten, als beispielsweise Sportler oder Prominente. Dies gilt nochmals deutlicher für beworbene Produkten mit einem geringeren emotionalen Potenzial. Umso spannender erscheint vor diesem Hintergrund, die Kooperation der VR Banken mit den deutschen Hip-Hop Urgesteinen. Thematisiert wurden dabei unter anderem Themen wie Altersvorsorge, Genossenschaftliche Beratung oder digitale Dienste.
impact&emotions hat dies zum Anlass genommen im November 2019 eine repräsentative Umfrage zur Werbewirkung dieser Werbespots durchzuführen. Die Werbespots waren zu diesem Zeitpunkt neu in medialer Rotation. Die Analyse der Umfrage erbrachte die folgenden Ergebnisse:

(Bildquelle: Youtube Screenshot)

RECALL & RECOGNITION

11% der 16-59-Jährigen haben die Werbung wahrgenommen und erinnerten sich ungestützt an Teile der Spots. Visuell unterstützt mit Standbildern, auf denen aber das Firmenlogo noch nicht zu sehen war, lag die Werbewahrnehmung bereits bei 38% der Befragten. Eine korrekte Zuordnung zum Werber „Volksbanken Raiffeisenbanken“ gelang 7 %.

SPOTBEWERTUNG

Neben den Erinnerungswerten zeigt auch die Spotbewertung positive Ansätze. Insgesamt finden 40% der Spotkenner die Kooperation explizit gut und demgegenüber lediglich 19% negativ (Top-2-Box vs. Bottom-2-Box aus 5er Skala). Angesprochen auf einzelne Aspekte fanden 21% der Spotkenner die Werbespots ausgesprochen informativ. Ferner gaben 30% an, dass sie sich die Spots besonders gut merken konnten (Top-2-Box: „Stimme voll und ganz zu“ / „Stimme zu“). Weitere 47% fanden die Werbespots witzig.

TRANSFERPOTENZIAL

Weniger überraschend aber dennoch bemerkenswert ist, dass die Werbeerinnerung unter den Fans der Fantastischen Vier nochmals merklich höher ausfällt: 80% der Spotkenner finden die Fantastischen Vier (sehr) sympathisch, während den Volksbanken und Raiffeisenbanken mit 41% Zustimmung deutlich weniger Sympathie entgegengebracht wird. Der Werber kann somit, zusammen mit dem hohen Bekanntheitsgrad der Band, auf einen positiven Imagetransfer und eine positive emotionale Aufladung ihrer Marke hoffen.

(Bildquelle: Youtube Screenshot)

Auch die Sorge, dass die Seriosität der Bank in Mitleidenschaft gezogen werden könnte, scheint angesichts der Ergebnisse unbegründet. Denn auch wenn die Werbespots bewusst lustig inszeniert wurden, um ein jüngeres Publikum anzusprechen, wird die Werbebeziehung vom Großteil der Befragten nicht als besonders unglaubwürdig empfunden. Das positive und konservativ besetzte Image der Fantastischen Vier, das nicht von Skandalen oder ähnlichem geprägt ist, fließt hier sicherlich mit in die Bewertung ein.

FAZIT

Die Entscheidung die Musikgruppe „Die Fantastischen Vier“ als Testimonial zur Bewerbung ihrer Produkte zu verwenden, macht aus Sicht der Volksbanken Raiffeisenbanken durchaus Sinn. Dabei profitiert die Bank besonders vom positiven Image der Band, was sich zum einen auf die Spotwahrnehmung auswirkt und zum anderen Transferpotenzial hinsichtlich Sympathie und Emotionalisierung verspricht. Auch konnte das humorvolle Bild der Band erfolgreich im Spot umgesetzt werden, ohne an Seriosität einzubüßen.

Verbesserungspotenzial zeigt sich hingegen in der Kommunikation und letztendlich Kreation der Werbebotschaft selbst. Sowohl Produkt als auch Werbender werden vergleichsweise selten konkret benannt und die Spots überwiegend als wenig informativ bezeichnet.

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Musikfestivals 2019

Ab Mai beginnt auch in Europa die Festival-Saison. Was früher eine aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Hang zu Rockmusik bestehende Subkultur war, ist heute ein Millionengeschäft und im Mainstream angekommen. Discounter bieten ganze Sortimente in ihrer wöchentlichen Saisonware für den nächsten Festivalbesuch an und Reiseveranstalter veranstalten Events auf Kreuzfahrtschiffen. Eine auf national repräsentativer Basis durchgeführte Studie von impact&emotions bestätigt diese Entwicklung, wonach rund 22% der befragten Studienteilnehmer zwischen 16 und 55 Jahren vorhaben, mindestens ein Festival in 2019 zu besuchen. Ergänzt um Personen, die grundsätzlich an einem Besuch Interesse hätten, im aktuellen Jahr jedoch keinen Besuch planen, beläuft sich das Festivalinteresse unter der befragten Zielgruppe in Deutschland auf knapp 70%. Unter der Altersgruppe der 16- bis 25-Jährigen beträgt der Anteil der Festivalgänger dabei 35%, bei den 26- bis 40-Jährigen möchte immerhin noch jeder Fünfte in diesem Jahr auf ein Festival gehen.

Sponsorenbekanntheit bei Musikfestivals

Aus Sponsorensicht sind Festivals ebenfalls eine willkommene Gelegenheit, ihre Zielgruppe einerseits in einem emotionalen Umfeld anzusprechen und den direkten Kontakt zu suchen, andererseits aber auch vor und nach dem Event selbst dessen Strahlkraft, Markenstärke und Attraktivität als Plattform für Werbezwecke, Kommunikation, SOM-Content oder gar für den Verkauf von Produkten zu nutzen.

Bei der gestützten Frage an den Festivalinteressierten nach den bekanntesten Sponsoren fällt neben einem grundsätzlich starken Antwortverhalten und hohen Niveau der einzelnen Nennungen in diesem Kontext auf, dass sich insbesondere Getränkehersteller im Bewusstsein der Interessierten etablieren konnten und mit Festivals primär assoziiert werden. Energy- und Softdrinkmarken werden dabei am häufigsten genannt und stehen im Ranking noch vor den Biersponsoren, wie etwa Beck’s, der mit einer Bekanntheit von 36% „nur“ den dritten Platz belegen kann. Warsteiner, in der Vergangenheit ebenfalls als langjähriger Hauptsponsor der Top-Festivals aktiv, erreicht als zweitstärkster Biersponsor mit 24% den 7. Platz der gestützten Bekanntheitsabfrage.

Am häufigsten wurde jedoch Red Bull genannt, das mit 46% unangefochten den ersten Platz belegt. Auch wenn dies einerseits nicht überraschend ist, da Red Bull, gefolgt von Coca-Cola, bereits in vergleichbaren Studien der jüngeren Vergangenheit stets die Top-Nennung war, ist dessen Dominanz über die Jahre umso erstaunlicher, da Red Bull zwar durchaus als Musiksponsor diverser Events und Festivals aktiv und auch vor Ort häufig vertreten ist, bislang jedoch noch nicht als Hauptsponsor eines der großen deutschen Festivals in Erscheinung getreten ist, wie dies beispielsweise Beck’s oder Warsteiner tun oder getan haben. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass das Engagement der Handelsketten/Discounter zunehmend Beachtung findet. Nachdem LIDL bereits in der Vergangenheit mit seinem Rock-Shop bei Rock am Ring und Rock im Park, ALDI Nord beim Deichbrand Festival mit der mit 2100m² „größten Filiale aller Zeiten“ oder Penny bei Hurricane, Parookaville und Highfield die Besucher vor Ort versorgt hatten, steigen 2019 unter anderem auch Kaufland (Wacken) und Aldi Süd (Southside) verstärkt in den Reigen der Vor-Ort Supermarkt-Sponsoren mit ein. Schon jetzt tauchen die Discounter und Supermärkte im aktuellen Ranking als Nennungen mit Bekanntheitsniveaus zwischen 8%-16% auf und stellen damit die zweitstärkste Branche nach den Getränkeherstellern.

Branchenfitting als Sponsor von Musikfestivals

Die genannte Verteilung der Branchen in der Sponsoringbekanntheit ist noch erstaunlicher unter Hinzunahme des ebenfalls im Rahmen der Studie abgefragten Branchenfittings. Demzufolge wird der Bierbranche von den Festivalinteressierten konträr zur Sponsorenbekanntheit mit einer Zustimmung von 80% die höchste Passung zugeschrieben. Energydrinks und die Outdoorbranche folgen erst mit einer Top-2 Zustimmung (passt gut + passt sehr gut) von 73% bzw. 68%. Unter Festivalerprobten wird das Fitting der Outdoorbranche somit sogar deutlich über den Energydrinks eingeordnet, was insofern interessant ist, da auch die in Deutschland in diesem Kontext bekannten Firmen wie z.B. Jack Wolfskin, Fjällräven, Globetrotter oder Quechua/Decathlon noch nicht als Sponsoren aufgefallen sind.

Aber auch der Reise-/Touristik- und Elektronikbranche wird von den Festivalinteressierten und den Besuchern eine jeweils hohe Passung zugesprochen und könnte damit ein weiteres Potenzial für künftige Sponsoren aufzeigen. Auch diese Branche ist unter den Festivalsponsoren bislang nicht nennenswert in Erscheinung getreten, träfe aber zumindest auf eine besonders hohe Zustimmung als Werber. Die Discounter haben in diesem Rahmen eine noch nachgelagerte Bedeutung, obgleich auch hier die Bewertung der Festivalgänger mit 36% nochmals deutlich über der Meinung aller Festivalinteressierten (26%) liegt. Eventuell fließt die Erfahrung mit einer Vor-Ort Filiale bereits mit in die Bewertung ein. Hier gilt es jedenfalls die diesjährige Festivalsaison abzuwarten und die weitere Entwicklung der Filial-Sponsoren im Weiteren zu beobachten. Sollten sich diese langfristig als etablierte Sponsoren durchsetzen, könnte dies auch für andere Branchen ein Initiator sein, ins Festivalsponsoring einzusteigen oder sogar, wie im Beispiel der Discounter, die großen Festivals über die Saison hinweg regional und/oder exklusiv untereinander aufzuteilen und so mit einer eigenen Note versehen.

 

Sie haben Detailfragen zur Studie? Sprechen Sie uns an: info@impactandemotions.de

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Karneval in Köln – Kölsche Tön und Sponsoring

In Köln wird jedes Jahr zur Karnevalszeit der Ausnahmezustand ausgerufen. Schätzungen zufolge kommen extra für diese Zeit über eine Million zusätzliche Touristen in die Rheinmetropole und während ein Großteil von Deutschland verständnislos den Kopf schüttelt, herrscht in „Kölle“ eine Woche lang Festivalstimmung und der normale Alltag scheint nicht mehr zu existieren. Wenn in den Kölner Kneipen und auf den Straßen zu den Klängen von sowohl etablierten als auch neuen Bands aus vollem Hals mitgesungen und die Liebe zur (Heimat-)Stadt zelebriert wird, liegen sich die Jecken generationenübergreifend lachend und weinend in den Armen. Das Zusammenspiel aus Tradition, Kostümen, Musik und Kölsch, gepaart mit rheinischer Lebensfreude macht aus dem Kölner Karneval ein hochemotionales Umfeld.

Grund genug für uns als Kölner Marktforschungsunternehmen, dem Karneval einmal aus Sponsoringperspektive zu begegnen und einen instant•impact zu widmen.

Trend zu stärkerer Vielfalt der Karnevalsbands

Die Kombination aus Reichweite und erlebten Emotionen bietet für Unternehmen perfekte Vorrausetzungen, Präsenz zu zeigen und Marken emotional aufzuladen. Speziell die Kölner Bands mit ihrer Musik scheinen in diesem Kontext als Plattform prädestiniert.
impact&emotions hat vor diesem Hintergrund eine Langzeitanalyse der YouTube-Streams von den aktuell bekanntesten Kölner Karnevalsbands zum jeweiligen Rosenmontag durchgeführt.

Demnach waren in der letzten Saison 2018 die Gruppen Brings, Kasalla und Querbeat noch vor den Altmeistern Bläck Fööss und Höhner die nachgefragtesten Bands. Auffällig ist auch, dass, nicht zuletzt dank der Initiative „Loss mer Singe“, einer Art Kneipensingen im Vorfeld der Karnevalszeit, bei dem die Hits der kommenden Saison vorgestellt werden, die Vielfalt der Kölner Karnevalsbands in den letzten Jahren stark zugenommen hat. Gerade jüngere Bands wie Kasalla (Sieger 2012, 2015 und 2019), Cat Ballou (Sieger 2013), Querbeat (Sieger 2017, Zweiter 2019) oder Miljö (Zweiter 2017, Sieger 2018) profitierten hiervon enorm. Unter den aktuellen Top20-meistgespielten Kölner Karnevalssongs befinden sich 10 aktuelle Newcomer aus dem „Loss mer Singe“-Wettbewerb. Das verdeutlicht anschaulich den Einfluss dieses Contests und zeigt gleichzeitig Möglichkeiten für interessierte Sponsoren auf: durch aktuelle Bands lassen sich insbesondere jüngere Zielgruppen ansprechen, die die Hochphase und Hits der älter werdenden Szenestars Bläck Fööss oder Höhner womöglich nicht mehr selbst miterlebt haben.

Sponsoring in der Musik

Angesichts des immensen emotionalen Potenzials, das der Karneval und seine Bands bietet, ist es umso erstaunlicher, wie verhalten das Sponsoring in diesem Kontext grundsätzlich noch ist und im Prinzip nur von der lokalen Brauerei Gaffel Kölsch konsequent bespielt wird:

Neben der Partnerschaft mit Brings und Kasalla, die beide seit Jahren die Spitzenplätze der karnevalsinternen YouTube-Charts bilden, sponsert Gaffel auch Miljö, eine der neuesten Karnevalsbands mit schnell wachsender Bekanntheit. Zudem ist die Kölsch-Brauerei Hauptpartner von „Loss mer Singe“ und schaffte es sogar, außerhalb der Karnevalssession mitten im Hochsommer einen außersaisonalen Karnevalstag zu etablieren: „Jeck im Sunnesching“ – natürlich intensiv gebrandet mit dem Logo und dem Schriftzug der Gaffel Brauerei. Und auch in den Musikvideos der Bands wird selbstverständlich das Kölsch werbewirksam inszeniert. Während es ansonsten in der Musik oft Berührungsängste oder Ressentiments gegenüber plakativem Sponsoring gibt und der Glaubwürdigkeitsverlust oder gar „Sellout“ des Künstlers befürchtet wird, scheint diese zurückhaltende Haltung hier nicht vorzuherrschen. Und auch wenn die Kölschrock-Urgesteine von Brings den Vorbeigehenden von Gaffel-Kölsch Plakaten grüßen, denken wohl die Wenigsten an musikalischen Ausverkauf oder eine bezahlte Partnerschaft. Das gilt nicht nur mit dem emotionalen und positiv verankerten Produkt des lokalen Bieres, sondern auch, wenn der ansonsten in der Stadt eher weniger geliebte öffentliche Nahverkehr KVB mit dem Rockmusiker Stephan Brings wirbt. Plötzlich scheint zusammen, was zusammen gehört – exzellente Beispiele von total akzeptiertem Musiksponsoring.


(Quelle: YouTube Musikvideos von Brings, Kasalla und Miljö)

Manche Karnevalsongs wie beispielsweise „Viva Colonia“ und „Superjeile Zick“ haben zudem dank Ballermann und Skihütten auch jenseits der Karnevalssession mittlerweile überregionale Bekanntheit erreichen können, so dass der Wirkungskreis eines Engagements nicht mehr nur zwingend regional auf Köln oder saisonal auf Karneval beschränkt sein muss. Es lohnt sich also aus mehreren Gründen, den Karneval in Köln einmal detaillierter anzuschauen und eventuell auch aus Sponsorensicht etwas genauer bei dem diesjährigen Saisonhit zuzuhören.

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Der ECHO ist verhallt

Nach der skandalträchtigen Preisverleihung an die beiden Rapper Kollegah und Farid Bang hat die deutsche Musikindustrie gestern das Ende des Musikpreises „ECHO“ beschlossen. Das entschied der Vorstand ihres Bundesverbandes (BVMI) während einer außerordentlichen Sitzung in Berlin.
Die Marke „ECHO“ sei infolge der jüngsten Preisverleihung „so stark beschädigt worden“, dass „ein vollständiger Neuanfang notwendig“ sei, findet der BVMI.

Eine richtige Entscheidung. Allerdings war die Antisemitismus-Debatte, angestoßen durch die Preisverleihung an Kollegah und Farid Bang, nur noch der letzte Sargnagel für eine zuvor schon stark angeschlagene Marke. Politische Kontroversen begleiteten die ECHO-Verleihung schon seit einigen Jahren. 2016 wurde die öffentliche Debatte dominiert durch die Preisverleihung an die Band Frei.Wild. In 2013 war es die Frage, ob man besagte Band Frei.Wild auf den Protest vieler anderer Teilnehmer hin nachträglich vom ECHO wieder ausladen durfte.

Das Problem mit der Musikpreisverleihung ist aber größer als nur ein paar unglückliche Entscheidungen bei der Künstlerauswahl und der Preisverleihung.
Musik ist ein hochemotionales Produkt. Wenn jedoch die Musikpreisverleihung sogar vom Moderator während der Show indirekt nur als notwendiges Übel bis zur After-Show-Party dargestellt wird, gelingt es offenbar nicht, diese Emotionalität zu transportieren.

Die Einschaltquoten zum Event sind von 2014 mit 4,21 Mio. auf ein knappes Drittel eingebrochen und auch das Internet-Interesse belegt, dass die Musikfans in Deutschland dem Preis nicht mehr die Bedeutung zusprechen, die sein Selbstanspruch sind. Der ECHO sah sich selbst als „einer der wichtigsten und renommiertesten Musikawards der Welt“. Was nominell vielleicht bestätigt wurde, spiegelte sich längst nicht mehr in der Gunst der Zuschauer wider. Nur 29% der Deutschen gaben in einer Umfrage von impact&emotions an, sich für den ECHO zu interessieren. Der nun beschlossene Neuanfang ist folgerichtig, da die beschädigte Marke auf dieser Basis kaum wieder aufzubauen gewesen wäre. Der BVMI wird nun ein neues Konzept entwickeln müssen, das der Erwartungshaltung der deutschen Musikfans gerecht wird und die Kreativität der Musikszene widerspiegelt. Die Kriterien für die Preisnominierung und die Preisvergabe möchte der BVMI „vollständig verändern“. Das alleine wird aber nicht reichen. Um einen wirklichen Neuanfang auszurufen, muss auch die Veranstaltung selbst neu konzipiert werden, wenn man wieder ein großes Publikum erreichen möchte. Anderenfalls droht auch der neue Musikpreis eine emotionslose Selbstbeweihräucherung ohne Akzeptanz unter den deutschen Musikfans zu werden.

Pierre Hatje
Managing Director von impact&emotions

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Sinkendes Interesse am Musikpreis ECHO

Am 12. April fand die 27. ECHO-Verleihung in Berlin statt.

 

Nach zuvor rückläufigen Einschaltquoten wurde die Verleihung 2017 erstmals von VOX ausgestrahlt. Das Ergebnis war ernüchternd – nur noch 1,28 Millionen Zuschauer verfolgten die Veranstaltung im Fernsehen. Zum Vergleich: Die letzte Staffel „The Voice of Germany“ startete mit 3,77 Millionen Zuschauer bei der Eröffnungssendung. Um einen weiteren Misserfolg dieser Kategorie zu vermeiden, lässt RTL daher zur Zeit unter dem Hashtag #ichguckECHO kräftig die Werbetrommel rühren.

Die Bekanntheit des Echos in der deutschen Bevölkerung ist dem aktuellen instant•impact von impact&emotions zufolge mit 88% dabei durchaus hoch. Die Skandale, die im Vorfeld der Veranstaltung in den vergangenen Jahren in der Berichterstattungen von Print und Online eine Rolle spielten, haben dabei mit Sicherheit zur allgemeinen Bekanntheit beigetragen. Aber das Interesse an der Veranstaltung konnte nicht im gleichen Maße geweckt werden, wie die Umfrage von impact&emotions ebenfalls zeigt. Mit 29% ist demnach nicht einmal jeder Dritte an dem größten nationalen Musikpreis interessiert. Das Internet-Suchvolumen zu der Preisverleihung zeigt ebenfalls einen rückläufigen Trend.

Um dem Ruf als „größten und bedeutendsten Musikpreis Deutschlands“ gerecht zu werden, müssen RTL und VOX es schaffen, die Präsentation des Musikpreises wieder für ein TV-Publikum attraktiv zu gestaltet und die Verantwortlichen des ECHOs müssen dem Zuschauer durch ein attraktives Line-Up, Nominierte und Ehrende einen Unterhaltungsmehrwert bieten können.

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Trotz Rekordpreisen hohe Nachfrage an den Rolling Stones Tickets

You can’t always get what you want

Laut dem aktuellen instant•impact von impact&emotions in Zusammenarbeit mit ResearchNow SSI sind 8,8% der 18-64-Jährigen in Deutschland Fans der Rolling Stones. Ein generelles Interesse an der Kultband um Mick Jagger und Keith Richards hat sogar jeder Fünfte Deutsche! Entsprechend hoch ist die Nachfrage an den beiden einzigen deutschen Konzerttickets in Stuttgart und Berlin im Juni 2018 – ungeachtet der Rekordpreise von bis zu 500€ pro Ticket!

Die Umfrage ergab, dass die Konzertbesucher für außergewöhnliche Bands auch bereit sind, außergewöhnlich tief in die Tasche zu greifen. Jeder vierte Deutsche würde für eine Ausnahmeband auch mal eine Ausnahme beim Preis der Konzert-Tickets machen. Unter den Interessierten der Rolling Stones ist der Anteil sogar noch deutlich höher – hier stimmen 62% der Aussage zu, dass Ausnahmebands auch Ausnahmepreise für die Konzerte verlangen dürfen. Die Nachfrage an den Tickets der einzigen zwei Stones-Konzerte in Deutschland ist also erwartungsgemäß hoch. Im vergangenen Jahr waren die Konzerttickets der drei Stones-Auftritte in Deutschland nach kürzester Zeit ausverkauft. Um leichter eines der begehrten Ticket ergattern zu können bot „BILDplus“ seinen Abonnenten ein Vorverkaufsrecht an. Immerhin 14,2% der Befragten gaben an, bei besonderen Events und absehbarer Ticketknappheit gerne spezielle Angebote wie das von „BILDplus“ anzunehmen.

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