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Formel E hat bereits viel Aufmerksamkeit erregt – ohne Gebrüll

Das Interesse am Motorsport wird hierzulande deutlich  von der Formel 1 dominiert. Einer repräsentativen Umfrage von impact&emotions zufolge sind 42% der Deutschen sehr interessiert oder interessiert am Rennzirkus um Vettel, Hamilton und Co. – Werte, von denen andere Rennserien im Motorsport bislang nur träumen können.

Im Vergleich dazu steckt die „elektrisierte Version“ der Formel 1, die Formel E, noch deutlich in den Kinderschuhen, jedoch mit einem stark wachsenden Fanpotenzial. Die Rennserie gibt es erst seit 2014, aber schon jetzt zeichnet sich ab, dass die Formel E ein anderes, jüngeres Publikum anspricht.

Auf Motorgebrüll wartet man hier vergeblich – die Besonderheiten dieser Rennserie sind vielmehr die leisen Töne und der Zeitgeist der Moderne. Das zieht insbesondere jüngere Fans an. Formel-E-Pilot Heidfeld bemerkt etwa: „Bei der Formel E kommen viel mehr Kinder und Familien als bei der Formel 1.“ Auch der Vorstandsvorsitzende des neuen Formel-E-Sponsors Voestalpine, Wolfgang Eder, bemerkte, dass sich viele Junge Leute von der Formel E angesprochen fühlen. Im Rahmen der Bekanntmachung von Voestalpines Sponsoringengagements sagte er: „Benzin im Blut war gestern: Schon in naher Zukunft werden die stärksten Boliden mit den weltbesten Elektromotoren die Taktgeber der Rennsportszene sein.“

Laut den Umfragen von impact&emotions hat die Formel E zum diesjährigen Saisonstart bereits ein nationales Fan-Potenzial von 15%. Damit liegt man zwar deutlich hinter der Formel 1, aber die Fanzahlen wachsen kontinuierlich und haben bereits andere, etablierte Rennserien im Interessensvergleich überholt. Letztes Jahr waren 24.000 Zuschauer beim eGrandPrix in Berlin. Dieses Wochenende werden bei gutem Wetter noch mehr erwartet. Und auch medial verspricht man sich von der Rennserie Potenzial für Größeres: Der öffentlich-rechtliche TV-Sender ARD überträgt ab  18:00 Uhr erstmals die Formel E live und schaltet anschließend zum DFB Pokalfinale. Mit solchen Maßnahmen wird die noch junge Rennserie schnell für ein größeres Publikum geöffnet. Am Ende gilt es dennoch abzuwarten, ob es auch auf Sponsorenseite ausreichend Interesse an einer elektrischen Formel 1 Version gibt. Die Entwicklung in dieser Saison zeigt bereits, dass der Serie offensichtlich das grundsätzliche Potenzial dazu zugetraut wird.

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