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Sinkendes Interesse an den Olympischen Winterspielen

Es ist ein deutlicher Trend zu beobachten – das deutsche Interesse an den Olympischen Winterspielen sinkt und man macht es sich zu leicht, wenn man es alleine auf die Medaillenerwartung schiebt!

Es stimmt zwar – die Medaillenausbeute war bei den letzten Olympischen Winterspielen deutlich schwächer als in den Vorjahren:

  • 2002 in Salt Lake City – 2. Platz im Medaillenspiegel, 36 Medaillen.
  • 2006 in Turin – 1. Platz im Medaillenspiegel, 29 Medaillen.
  • 2010 in Vancouver – 2. Platz im Medaillenspiegel, 30 Medaillen.

Vier Jahre später in Sotschi fiel Deutschland auf Platz 6 zurück und erreichte nur noch 19 Medaillen. Vor dem diesjährigen Event in Pyeongchang hat man beim DOSB eine entsprechend bescheidene Erwartungshaltung: „Wir wollen zeigen, dass wir uns weiterentwickelt haben. Deshalb ist das Ergebnis von Sotschi das, an dem wir uns orientieren wollen. Wir wollen nach Möglichkeit die Zahl von 19 Medaillen, die wir dort gewonnen haben, übertreffen“, erklärte Dirk Schimmelpfennig, Vorstand Leistungssport des DOSB.

Doch es sind auch die Nebenkriegsschauplätze, die die olympische Vorfreude bei den Deutschen deutlich eintrüben. Wie schon bei vielen anderen sportlichen Großereignissen der letzten Jahre, wurde im Vorfeld weniger über den Sport als vielmehr über Politik, Menschenrechte, Kommerzialisierung und Doping berichtet. Die politische Brisanz des Austragungsortes nahe der Nord-Süd-Koreanischen Grenze, die gegenseitigen Kriegsdrohungen vor allem zwischen USA und Nord-Korea, die Doping-Sperren der meisten russischen Athleten, Debatten über auffällige Blutwerte des deutschen Langlauf-Teams… das alles trägt ebenfalls immens dazu bei, dass eine echte Vorfreude auf die Winterspiele noch nicht recht aufkommen will.

Entsprechend befindet sich das Interesse der Deutschen im Sinkflug. Nur noch knapp 41% der Deutschen zwischen 18 und 64 Jahren geben unmittelbar vor dem Start der Olympischen Winterspiele an, sich für das Event in Pyeonchang zu interessieren. Verglichen mit den Werten der vergangenen Jahre ist man damit auf einem Tiefstwert angekommen.

Wenn am 09. Februar die Wettbewerbe beginnen, steht nach allen berechtigten Diskussionen in den vergangenen Wochen und Monaten hoffentlich der Sport wieder im Mittelpunkt.

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