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Musikfestivals 2019

Ab Mai beginnt auch in Europa die Festival-Saison. Was früher eine aus Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Hang zu Rockmusik bestehende Subkultur war, ist heute ein Millionengeschäft und im Mainstream angekommen. Discounter bieten ganze Sortimente in ihrer wöchentlichen Saisonware für den nächsten Festivalbesuch an und Reiseveranstalter veranstalten Events auf Kreuzfahrtschiffen. Eine auf national repräsentativer Basis durchgeführte Studie von impact&emotions bestätigt diese Entwicklung, wonach rund 22% der befragten Studienteilnehmer zwischen 16 und 55 Jahren vorhaben, mindestens ein Festival in 2019 zu besuchen. Ergänzt um Personen, die grundsätzlich an einem Besuch Interesse hätten, im aktuellen Jahr jedoch keinen Besuch planen, beläuft sich das Festivalinteresse unter der befragten Zielgruppe in Deutschland auf knapp 70%. Unter der Altersgruppe der 16- bis 25-Jährigen beträgt der Anteil der Festivalgänger dabei 35%, bei den 26- bis 40-Jährigen möchte immerhin noch jeder Fünfte in diesem Jahr auf ein Festival gehen.

Sponsorenbekanntheit bei Musikfestivals

Aus Sponsorensicht sind Festivals ebenfalls eine willkommene Gelegenheit, ihre Zielgruppe einerseits in einem emotionalen Umfeld anzusprechen und den direkten Kontakt zu suchen, andererseits aber auch vor und nach dem Event selbst dessen Strahlkraft, Markenstärke und Attraktivität als Plattform für Werbezwecke, Kommunikation, SOM-Content oder gar für den Verkauf von Produkten zu nutzen.

Bei der gestützten Frage an den Festivalinteressierten nach den bekanntesten Sponsoren fällt neben einem grundsätzlich starken Antwortverhalten und hohen Niveau der einzelnen Nennungen in diesem Kontext auf, dass sich insbesondere Getränkehersteller im Bewusstsein der Interessierten etablieren konnten und mit Festivals primär assoziiert werden. Energy- und Softdrinkmarken werden dabei am häufigsten genannt und stehen im Ranking noch vor den Biersponsoren, wie etwa Beck’s, der mit einer Bekanntheit von 36% „nur“ den dritten Platz belegen kann. Warsteiner, in der Vergangenheit ebenfalls als langjähriger Hauptsponsor der Top-Festivals aktiv, erreicht als zweitstärkster Biersponsor mit 24% den 7. Platz der gestützten Bekanntheitsabfrage.

Am häufigsten wurde jedoch Red Bull genannt, das mit 46% unangefochten den ersten Platz belegt. Auch wenn dies einerseits nicht überraschend ist, da Red Bull, gefolgt von Coca-Cola, bereits in vergleichbaren Studien der jüngeren Vergangenheit stets die Top-Nennung war, ist dessen Dominanz über die Jahre umso erstaunlicher, da Red Bull zwar durchaus als Musiksponsor diverser Events und Festivals aktiv und auch vor Ort häufig vertreten ist, bislang jedoch noch nicht als Hauptsponsor eines der großen deutschen Festivals in Erscheinung getreten ist, wie dies beispielsweise Beck’s oder Warsteiner tun oder getan haben. Die Ergebnisse der Studie zeigen auch, dass das Engagement der Handelsketten/Discounter zunehmend Beachtung findet. Nachdem LIDL bereits in der Vergangenheit mit seinem Rock-Shop bei Rock am Ring und Rock im Park, ALDI Nord beim Deichbrand Festival mit der mit 2100m² „größten Filiale aller Zeiten“ oder Penny bei Hurricane, Parookaville und Highfield die Besucher vor Ort versorgt hatten, steigen 2019 unter anderem auch Kaufland (Wacken) und Aldi Süd (Southside) verstärkt in den Reigen der Vor-Ort Supermarkt-Sponsoren mit ein. Schon jetzt tauchen die Discounter und Supermärkte im aktuellen Ranking als Nennungen mit Bekanntheitsniveaus zwischen 8%-16% auf und stellen damit die zweitstärkste Branche nach den Getränkeherstellern.

Branchenfitting als Sponsor von Musikfestivals

Die genannte Verteilung der Branchen in der Sponsoringbekanntheit ist noch erstaunlicher unter Hinzunahme des ebenfalls im Rahmen der Studie abgefragten Branchenfittings. Demzufolge wird der Bierbranche von den Festivalinteressierten konträr zur Sponsorenbekanntheit mit einer Zustimmung von 80% die höchste Passung zugeschrieben. Energydrinks und die Outdoorbranche folgen erst mit einer Top-2 Zustimmung (passt gut + passt sehr gut) von 73% bzw. 68%. Unter Festivalerprobten wird das Fitting der Outdoorbranche somit sogar deutlich über den Energydrinks eingeordnet, was insofern interessant ist, da auch die in Deutschland in diesem Kontext bekannten Firmen wie z.B. Jack Wolfskin, Fjällräven, Globetrotter oder Quechua/Decathlon noch nicht als Sponsoren aufgefallen sind.

Aber auch der Reise-/Touristik- und Elektronikbranche wird von den Festivalinteressierten und den Besuchern eine jeweils hohe Passung zugesprochen und könnte damit ein weiteres Potenzial für künftige Sponsoren aufzeigen. Auch diese Branche ist unter den Festivalsponsoren bislang nicht nennenswert in Erscheinung getreten, träfe aber zumindest auf eine besonders hohe Zustimmung als Werber. Die Discounter haben in diesem Rahmen eine noch nachgelagerte Bedeutung, obgleich auch hier die Bewertung der Festivalgänger mit 36% nochmals deutlich über der Meinung aller Festivalinteressierten (26%) liegt. Eventuell fließt die Erfahrung mit einer Vor-Ort Filiale bereits mit in die Bewertung ein. Hier gilt es jedenfalls die diesjährige Festivalsaison abzuwarten und die weitere Entwicklung der Filial-Sponsoren im Weiteren zu beobachten. Sollten sich diese langfristig als etablierte Sponsoren durchsetzen, könnte dies auch für andere Branchen ein Initiator sein, ins Festivalsponsoring einzusteigen oder sogar, wie im Beispiel der Discounter, die großen Festivals über die Saison hinweg regional und/oder exklusiv untereinander aufzuteilen und so mit einer eigenen Note versehen.

 

Sie haben Detailfragen zur Studie? Sprechen Sie uns an: info@impactandemotions.de

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